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Zwischenlied

Track byOktober

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  • 1977.09.07
  • 15:31
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歌詞

"Die Pariser Kommune? Ja, richtig, in Frankreich, in Paris, irgendwann, so vor 100 Jahren, glaub ich. War 'ne Menge los da, viele Tote, so von März bis Mai - aber danach war doch alles vorbei?" Wir haben derlei schon sehr oft gehört, und nicht nur von denen, die die Wahrheit geniert, darum unser Stück und auch dieses Lied, dass der, den's was angeht, seine Schlüsse draus zieht. Die Commune in Paris - der Bürger ist empört: Die, die niemals was besaßen, nehmen sich das, was ihnen gehört. Bis dahin ging doch alles gut: Sobald das Volk mal rebellierte, benutzte der Reiche des Armen Wut für seine Ziele - und profitierte: Wer lebte in Not und Elend, als 1789 die große Revolution losbrach? Wessen Hunger brachte da die Satten an die Macht? die, die nichts hatten, mussten bezahlen für die Ruhmeshallen ihrer künftigen Schinder. Wer hatte denn da auf den Barrikaden gekämpft im Juli 1830? Waren das etwa die Finanzaristokraten und die Großbourgeois, die daraufhin ihre Monarchie gründeten und sich ihren "Bürgerkönig" Louis Philippe auf ihren Thron setzten? In wessen Hand die Waffen, die im Februar 1848 den König davonjagten? Wieder versuchten die Bürger, die Not des Volkes für ihre Zwecke zu nutzen. Aber als sie daran gingen, an die Stelle der Monarchie die Herrschaft ihrer Republik zu setzen, forderten die Arbeiter von Paris ihr Recht und erinnerten die Bürger an ihre Versprechungen. Doch da erteilten die Herrschenden dem Pariser Proletariat eine grausame Lektion: Vergessen war'n die großen Worte von Brüderlichkeit, Vernunft und Moral, vieltausendfaches Morden zeigte stattdessen die wahren Heerführer der Bürgerinteressen. Sie sitzen berechnend hinterm Kontor, und wenn das Volk mal in Wut gerät, dann benutzen sie es wie einen Motor, der das Rad ihrer Geschichte vorwärts dreht. Doch dreht das Volk ein bisschen zu weit, weil es endlich seine Lage erkannt hat, dann sind seine Herren zu allem bereit, damit die Geschichte ihr'n alten Stand hat. Dann zerfall'n ihre glorreichen Kulissen in Grausamkeit und Barbarei, das große Geld hat kein Gewissen, und Menschen sind ihm einerlei. So geschah es seither immer wieder, wo Menschen für ihre Freiheit kämpften: Wenn ihre Unterdrücker sich ernstlich bedroht sehn, ist ihnen jedes Mittel Recht, keine Gewalt zu brutal und kein Mord zu gemein, um ihre Herrschaft aufrecht zu erhalten. Wie war das: 1819 - Revolution in Deutschland, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, der Spartakus ermordet! Von Sozialdemokraten! Für wen? Wie war das: Bürgerkrieg in Spanien, das erbarmungslose Gemetzel der Faschisten, die von überall kamen! Für wen? Wie war das: Im Tausendjährigen Reich, der grenzenlose Terror! Kommunisten, Antifaschisten - ausgerottet, die Bluthunde der Nazis! Für wen? Wie war das: Noch vor ein paar Jahren - in Indochina: Bomben für das Volk - Massaker gegen Wehrlose! Für wen? Wie war das: Am 11. September 1973 - in Chile: Das ganze Land auf dem Wege zum Sozialismus zerschlagen! Für wen? Und wie ist das: Jeden Tag in Argentinien und Südafrika und Iran und Brasilien und Thailand und Uruguay und Indonesien und Südkorea und Rhodesien undundundundund... Brutale Unterdrückung und mörderische Folter! Für wen? Und hier? Bei uns? Immer mehr Repressalien, Berufsverbote, Gesetze! Immer mehr Spitzel, Bullen, Knäste! Immer brutaler! Die Informationen gespeichert auf Datenbänken! Für wen? Aber jede Niederlage der Vergangenheit ist uns doch ein Schritt voran - denn die Geschichte der Befreiung hört nie ganz auf und fängt auch nie noch mal ganz von vorne an, hört nie ganz auf und fängt auch nie noch mal ganz von vorne an. So ist uns auf diesem langen Weg grad die Commune ein Meilenstein, was dort geschah und was auch nicht, kann heute noch sehr lehrreich sein: Der Knecht nahm dem Herrn den Knüppel weg, den Staatsapparat, den ganzen Dreck, die Büttel der großen Potentaten, die Kriecherbanden und Bürokraten, die im Namen des Volkes das Volk unterdrückten und jeden Aufruhr im Keime erstickten, die gewachsen sind auf dem alten Mist, die verjagte die Commune, damit ihr's wisst! Die Freiheit brauch keine Administraten, Schmarotzer, die ihre Pension abwarten, mit festem Amt und feistem Bauch - seht, die Commune, das Volk tut's auch! Und die großen Worte der Bürgerzeit von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit waren auf einmal zum Greifen nah; die Commune ging daran und machte sie wahr. Doch wie kann der in Freiheit leben, der seinen Todfeind unterschätzt, darauf vertraut, dass er im Recht ist, während der die Messer wetzt? Die nach Versailles geflohen waren, ihr Schrecken blieb ihre einzige Strafe; die Commune glaubt naiv noch an den Frieden, während die Henker sich sammeln zur blutigen Rache. Der so viele Gesetze gegen sich hat, wie soll der auf Gewehre verzichten können? "Ach, Macht kommt aus den Fäusten, nicht nur aus dem guten Gesicht, aus Mündungen kommt die Macht ja und nur aus den Mündern nicht. Genossen, das ist klar, das ist und bleibt auch wahr, und das ist die kostbare Wahrheit."

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