Ich sitz' schon seit 'ner Stunde ziemlich dumm Allein um einen Kneipentisch herum Ich trinke schnell, obwohl ich's nicht vertrag' Weil ich weder volle noch leere Gläser mag! Da plötzlich setzen sich sechs Mann zu mir Und bestell'n lautstark: "Bring'se mal drei Bier!" Ich seh' schon doppelt und das aus gutem Grund Denn in Eckkneipen geht es nun mal rund! Kreuzberger Nächte sind lang! Kreuzberger Nächte sind lang! Erst fang'se janz langsam an Aber dann Aber dann! Jetzt fragt mich doch so'n Typ, ob ich studier' Ich sag: "Ja, Wirtschaftspolitik, drum sitz' ich hier!" Da sagt er, dass er von der Zeitung wär' Und da wär' er der Lokalredakteur! Ein Rentner ruft: "Ihr solltet Euch was schäm'!" Ein and'rer meint, das läge alles am System! "Das ist so krank wie meine Leber" sag' ich barsch Die zwölf Semester war'n doch nicht so ganz umsonst! Kreuzberger Nächte sind lang! Kreuzberger Nächte sind lang! Erst fang'se janz langsam an Aber dann Aber dann! Und wie immer erscheint dann diese Frau Bei der sind auch nicht nur die Augen blau Ich sag': "Verschwinde, liebe Sünde, rasch von mir In diesem Lied bleibt's ausnahmsweise mal beim Bier!" Frühmorgens wach' ich auf – sechzehn-Uhr-zehn Die ganze Welt scheint sich um mich zu dreh'n Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht Eins von den dreißig Bierchen gestern war wohl schlecht! Kreuzberger Nächte sind lang! Kreuzberger Nächte sind lang! Erst fang'se janz langsam an Aber dann Aber dann! Kreuzberger Nächte sind lang! Kreuzberger Nächte sind lang! Erst fang'se janz langsam an Aber dann – Aber dann!