Ich habe ein Fenster im Zimmer Das Fenster, das hatte ich schon immer Doch lohnte es nie zum Fenster zu geh'n Denn meine Aussicht, die ist garnicht schön Nur eine Mietskaserne Doch wie ich neulich, ganz aus Verseh'n Kam in der Nähe vom Fenster zu steh'n Bemerkte ich plötzlich schräg vis-a-vis Ein weibliches Mädchen, so schön wie noch nie Nun guck' ich furchtbar gerne Wenn ich mich aus dem Fenster lehn' Kann ich grad' in ihr Fenster seh'n Doch sooft ich zum Fenster lauf' Niemals guckt sie zu mir rauf! Morgens, mittags guck' ich hin (Abends auch?) Nein, abends hat's keinen Sinn Denn dann ist sie müde und dann geht sie zur Ruh' Und zieht zu Man tat mit dem größten Bemühen Sehr viel um mich gut zu erziehen So weiß ich sehr wohl, dass sich das nicht schickt Wenn man in fremde Fenster blickt Aber ich tu's ja bloß bei Tage Bei Nacht, da träum' ich in meinem Bett Dass sie mich geseh'n und gerufen hätt' Und weiter träum' ich, dass ich wie ein Gangster Geklettert wär' durch ihr offenes Fenster Und dies ihr leise sage: "Wenn ich mich ein wenig aus dem Fenster lehn' Kann ich ganz vorzüglich in dein Fenster seh'n Doch sooft ich auch zu meinem Fenster lauf' Niemals, niemals, niemals, niemals guckst du rauf!" Morgens, mittags guck' ich hin (Abends auch?) Nein, abends hat's doch keinen Sinn Denn dann ist sie müde und sie geht zur Ruh' Und zieht zu "Wenn ich mich ein ganz klein wenig aus dem Fenster lehn' Kann ich wirklich ganz vorzüglich in dein Fenster seh'n Doch sooft ich auch zu meinem Fenster renn' und lauf' Niemals, niemals, niemals, niemals guckt du zu mir 'rauf!" Morgens, mittags, immer guck ich hin (Abends auch?) Nein, ich hab jetzt schon zweimal gesagt, abends hat's keinen Sinn! Dann ist sie müde und sie geht zur Ruh' Und zieht zu!