Es ist nach zwölf, wir gehen jetzt, im Gleichschritt die Treppe rauf Dann musst du warten, ich mach' erst ganz leise, im Dunkeln die Türen auf Wenn du mir versprichst, nicht so laut zu sein Dann darfst du schnell noch mal wohin Komm, tritt in meine gute Stube ein In der ich selbst nur geduldet bin! Denn nebenan liegt meine Wirtin und gestern Nacht hab' ich sie gestört – Sie hat, als ich noch ein paar Briefe schrieb, das Kratzen der Feder gehört! Morgen früh lass' ich dich heimlich raus, wenn der Wecker kräht Ohne Frühstück, versteht sich! Doch helf ich dir beim Anzieh'n, damit es schneller geht Doch ehe du gehst, schau dich gründlich um Ob du auch nichts vergessen hast – Hier liegt noch immer ein Hemdchen herum Es gehört sicher dir, weil's mir nicht passt! Denn nebenan liegt meine Wirtin und gestern hat sie mein Bett gemacht – Sie zog daraus das Hemdchen hervor und hat sich ihren Teil gedacht! Du sollst mit mir, hab ein wenig Geduld, auf den Sommer warten Ich kenne nicht weit – eine Stunde von hier – einen großen verwilderten Garten Dort darfst du laut lachen über das, was ich Mit dem Grashalm dir auf den Rücken schreibe Dort erfinde ich tausend Dinge für dich Womit ich uns die Zeit vertreibe! Denn hier bin ich gut Freund mit allen Bäumen, und wenn du hungrig bist, dann brauche ich bloß Mit den Fingern zu schnipsen, dann schüttelt der Wind ihre Früchte in deinen Schoß!