1. Strophe Kalt wehte der Nebelwind in weckrauher See Gischt durchnäßt des Fischer's Kind in frostiger Weh Hart der Blick im Angesicht, die Fäuste geballt Allzeit laut die Sehnsucht spricht, im Herzen sie hallt Wie lang willst du noch zum Horizonte seh'n? Wann willst endlich du die Wege deiner geh'n? Jahre zogen in das Land, in Geist und in Bein Handelskünste dir bekannt, manch Silber schon dein Doch so karg die Speisen nur dein Herr dir auftischt Sieh, dort draußen auf dem Flur die Kerze erlischt Wie lang willst du noch zum Horizonte seh'n? Wann willst endlich du die Wege deiner geh'n? Refrain Denn sieh, was kommen wird, was auch geschieht, es ist des Schicksals Pfad So zieh hinaus und sieh, die Zeit des Glückes, sie naht So hör, in Ferne ruft ein sehnsuchtsvoller armer Fischerjung Dein Herz, es ist schon dort, Ulf Goeda von Nebelung 2. Strophe Die ersten Schritte führten dich in Lübeck's Gestad' Die deinen Taler schürten sich in salziger Saat Bald schon hat der Handel dir den Reichtum beschert Bald schon war dir hohes Recht und Anseh'n gewährt Glaubtest du, du kannst den Horizont begeh'n? Wann willst endlich du den Weg deiner versteh'n? Jahre zogen in das Land, in Geist und in Bein Ein Sitz dein Haupt im Stadtrat fand, im stolzen Anschein Doch dein Wort sprach stets für Gold und selten gerecht Wohl ging es dem Pfeffersack, dem Volke doch schlecht Glaubtest du, du kannst den Horizont begeh'n? Wann willst endlich du den Weg deiner versteh'n? Refrain Denn sieh, was kommen wird, was auch geschieht, es ist des Schicksals Pfad So zieh hinaus und sieh, die Zeit des Glückes, sie naht So hör, in Ferne ruft ein sehnsuchtsvoller armer Fischerjung Dein Herz, es ist schon dort, Ulf Goeda von Nebelung 3. Strophe An das, was du in deiner Art wohl vergessen hast Erinnerte das Volk dich hart, als Zorn es erfaßt Flammen fraßen dir hinfort dein Reichtum und Gut Nur knapp entkamst du diesem Ort, der Meute, der Wut So zwang's wieder dich, zum Horizont zu geh'n Wann willst endlich du die Wege deiner seh'n? Jahre zogen in das Land, in Geist und in Bein Endlos sich die Straße wand, auf Stock und auf Stein So verarmt sah'st du voll Schmach auf Zeiten zurück So verarmt sah'st du voll Mut auf baldiges Glück So zwang's wieder dich, zum Horizont zu geh'n Wann willst endlich du die Wege deiner seh'n? Refrain Denn sieh, was kommen wird, was auch geschieht, es ist des Schicksals Pfad So zieh hinaus und sieh, die Zeit des Glückes, sie naht So hör, in Ferne ruft ein sehnsuchtsvoller armer Fischerjung Dein Herz, es ist schon dort, Ulf Goeda von Nebelung 4. Strophe So stieß't du in Schleswig denn dort auf eine Schar Ein lott'riges Gesindel, das auf Wanderschaft war Fortan ziehst du mit jenem Volk durch Lande so weit Ewig auf des Schicksal's Pfad, in frohem Geleit Endlich kannst du wieder Horizonte seh'n Sieh, manch Wege sind nur da, um sie zu geh'n Jahre ziehen in das Land, in Geist und in Bein Ewig wird in deinem Herz ein Fischerjung' sein